Vorteile

Immer öfter wird man im Tierbereich mit dem Thema Ernährung konfrontiert. Die Tierernährung ist im Wandel und das ist - meiner Meinung nach - auch sinnvoll.
Hat man früher eine sehr einseitige Auswahl gehabt, so gibt es heute eine Vielzahl an Futtermitteln, Herstellern, Fütterungsformen und auch die unterschiedlichsten Meinungen. Darüber könnte man wohl mehr als ein Buch schreiben.

Immer bekannter wird auch das Thema Ernährungsberatung. Schon lange ist sie beim Menschen anerkannt und nun auch in der Tierwelt angekommen. 
Dass die Ernährung der Schlüssel zu einem gesunden Körper ist, ist kein Geheimnis mehr. Auch in der Tiermedizin ist inzwischen bekannt, dass die Fütterung maßgeblichen Einfluss auf bestimmte Erkrankungen hat und eine Stellschraube in der Diagnostik oder auch Therapie sein kann.

Der Nebeneffekt: immer mehr Wochenendkurse, oder selbsternannte Ernährungsberater/innen sprießen hervor. Wie in vielen anderen Bereichen gilt hier „Quantität ist nicht gleich Qualität“. Der Beruf „Ernährungsberater/in für Tiere“ ist weder geschützt noch ein offizieller Ausbildungsberuf. Es gibt keine Richtlinien und keine Überprüfung, ob das was einem in den verschiedenen Kursen vermittelt wird auch seine Richtigkeit hat.

Woher sollst Du also wissen, was richtig ist? Hierzu kann ich nur meine persönliche, tiermedizinisch fachliche Meinung äußern. Ich möchte im Folgenden auf ein paar Fragen eingehen, die sich jeder stellen sollte, der eine Ernährungsberatung in Erwägung zieht.

Was sollte eine gute Beratung beinhalten?

  • Definitiv eine ausführliche und gründliche Anamnese, sprich die Abfrage der Daten. Das bedeutet, es werden ALLE wichtigen Informationen vom Tier eingeholt. Dazu zählen neben der Rasse und Geburtsdatum auch das Gewicht, die Größe und der Hormonstatus. Außerdem Informationen zum bisherigen Futter, der Bewegungsfreudigkeit, Unverträglichkeiten, Kotabsatz, Fressverhalten oder Krankheiten. Ein/e Ernährungsberater/in, der oder die sich all diese Informationen nicht einholt, kann auch nicht individuell auf das Tier eingehen.
  • Im weiteren Verlauf sollten immer die Möglichkeiten und Wünsche von Dir als Tierbesitzer/in berücksichtigt werden. Wie oft kann gefüttert werden, wie oft möchte man füttern, welche Zusätze kann und will man verabreichen, welche Fleischsorten können besorgt werden. Der wichtigste Part in einer funktionierenden Fütterung bist DU - der Mensch, der füttern muss. Individuelle Gegebenheiten müssen in der Planung mit einbezogen werden.
  • Im weiteren Vorgehen wird ein Plan erstellt. Dieser basiert auf den oben genannten Angaben und benennt auch eventuell benötigte Zusätze und Bezugsquellen. Außerdem sollten in diesem Zuge weitere Informationen selbstverständlich sein. Hierzu zählen beispielsweise Warnungen vor Gefahren, genaue Erläuterungen zur Umstellung oder Fütterung, Auflistungen von Futtermitteln und weiteren Hinweisen, die die Fütterung betreffen. Es ist wenig geholfen, wenn in Deinem Plan Kohlenhydrate erwähnt sind, du aber keine Informationen hast, welche genutzt werden können oder dürfen.
  • Dein/e Ernährungsberater/in steht Dir Rede und Antwort, wenn Fragen zum erstellten Plan oder der Fütterung auftauchen. Noch kein Meister ist vom Himmel gefallen und gerade am Anfang ist es oft ziemlich viel an neuen Informationen die es zu verstehen und umzusetzen gilt. 

Was kostet eine Ernährungsberatung?

All die oben genannten Punkte bedeuten Aufwand – in manchen Fällen nimmt allein die Vorbereitung mehrere Stunden in Anspruch. Eine Anamneseerhebung, Fragen beantworten und einen ersten groben Plan erstellen. Aufwand steht immer im Zusammenhang mit Kosten. Dabei lässt sich die Qualität nicht immer am Preis messen. Es gibt Beratungen, die sind in fünf Minuten abgearbeitet und äußerst lückenhaft - für teuer Geld. Ebenso gibt es Berater die sehr gut strukturiert, ausführlich und organisiert sind im angemessenen preislichen Rahmen. Grundsätzlich sollte man für wenig Geld keine großen Leistungen erwarten. Die „Geiz ist geil“ Einstellung ist hier fehl am Platz, denn man möchte am Ende ja das Optimale für sich und sein Tier.

Am besten ist es sich vorher zu überlegen, was man erwartet und wie viel Geld man ausgeben möchte. Es kann hilfreich sein, sich eine Leistungs- und Angebotsübersicht der einzelnen Berater einzuholen und zu vergleichen oder vorab nach einem individuellen Angebot zu fragen.  

Benötige ich eine Ernährungsberatung? Oder anders gefragt: Wer benötigt keine Ernährungsberatung?
Diese Fragen lassen sich nicht pauschal in zwei Sätzen beantworten. Hierbei gibt es einige Faktoren zu berücksichtigen:

Ist mein Tier gesund oder krank? Hat es Probleme mit dem Gewicht, Allergien oder Unverträglichkeiten?

Bei einem gesunden Tier kann man mit etwas Fingerspitzengefühl schnell die passende Fütterung finden. Hierbei gebe ich nicht vor, ob nun Trockenfutter, Nassfutter, Rohfütterung oder gekocht die beste Option ist. Dies muss jeder für sich entscheiden oder es entwickelt sich im Laufe der Beratung in eine Richtung.
Bei einem „kranken“ Tier oder Problemen ist eine ausführliche Beratung immer sinnvoll. Gerade bei besonderen Bedarfssituationen, wie z.B. einer Nierenerkrankung, Lebererkrankungen, Übergewicht oder Allergien ist es manchmal ein langer Prozess die Fütterung anzupassen und dem Tier Linderung zu verschaffen.

Kann ich mich in Themen selbst einarbeiten?
Wenn Du diese Frage klar mit Ja beantworten kannst, brauchst Du nicht unbedingt eine ausführliche Beratung. Es gibt viel gute Literatur und Möglichkeiten sich in ein Thema einzuarbeiten. Wenn Du aber nicht der Typ dazu bist, solltest Du eine Beratung in Anspruch nehmen, um keine Fehler zu machen.
Gerade, wie oben erwähnt bei der Begleitung einer Erkrankung, kann ein Ernährungsberater auch mit dem Tierarzt zusammenarbeiten und man findet gemeinsam eine Therapie für Das Tier. Dies ist nicht in Eigenregie möglich.

Wie finde ich denn einen passenden Ernährungsberater?

Leider gibt es, wie oben beschrieben, keine Prüfstelle oder einheitliche Ausbildung, die geschützt wird. Jeder kann heutzutage einen Kurs, Ausbildung, Fortbildung oder was auch immer absolvieren und sich im Anschluss Ernährungsberater nennen. Ich kann nur den Tipp geben, sich über die Qualifikationen und Weiterbildungen der Peron im Vorfeld zu informieren. Ist das Ausbildungsspektrum breit gefächert, oder geht es speziell um nur eine Fütterungsart? Kann der/die Berater/in Dich umfangreich zu Fertigfutter, Rohfutter oder anderen Fütterungsformen aufklären? Kann er/sie sich neutral und objektiv äußern? Oder verurteilt er/sie eine Fütterungsform oder vertreibt sogar ein bestimmtes Futter selbst? - Dann Finger weg!
Eines sollte immer im Vordergrund stehen: Dein Tier! – nicht die persönliche Meinung. Nicht jedes Tier ist für jede Fütterung geeignet. Und auch nicht jeder Mensch und dessen Umfeld ist für jede Fütterung geeignet. Ein/e gute/r Ernährungsberater/in weiß das und handelt immer individuell im Interesse des Tieres.

Abschließend möchte ich noch auf meine Beratung eingehen:
Ich habe eine Ausbildung absolviert, die weder von Futterfirmen gesponsert noch von diesen ausgerichtet wurde. Mir ist es wichtig, Dich individuell beraten zu können, ohne den Eindruck zu erwecken, dass ich Dir eine bestimmte Fütterungsform aufs Auge drücken möchte. In meiner Ausbildung wurden sowohl Fertigfuttermittel, Deklarationen als auch das Vorgehen und die Analyse bei selbst errechneten Rationen abgedeckt. Außerdem wurden verschiedene Erkrankungen sowie Bedarfssituationen wie Trächtigkeit, Laktation oder Junghunde thematisiert.
Zusätzlich bilde ich mich immer weiter fort und sammle verschiedene Informationen, um ein möglichst breites Wissensspektrum zu haben. Letztendlich ist die Ernährungsberatung ein spannendes Thema und Ich freue mich, Dich auf Deinem Weg begleiten zu können.