Immer öfter wird
man im Tierbereich mit dem Thema Ernährung konfrontiert. Die
Tierernährung ist im Wandel und das ist - meiner Meinung nach -
auch sinnvoll.
Hat man früher
eine sehr einseitige Auswahl gehabt, so gibt es heute eine
Vielzahl an Futtermitteln, Herstellern, Fütterungsformen und
auch die unterschiedlichsten Meinungen. Darüber könnte man wohl
mehr als ein Buch schreiben.
Immer bekannter wird auch das
Thema Ernährungsberatung. Schon lange ist sie beim Menschen
anerkannt und nun auch in der Tierwelt
angekommen.
Dass die Ernährung der Schlüssel
zu einem gesunden Körper ist, ist kein Geheimnis mehr. Auch in
der Tiermedizin ist inzwischen bekannt, dass die Fütterung
maßgeblichen Einfluss auf bestimmte Erkrankungen hat und eine
Stellschraube in der Diagnostik oder auch Therapie sein
kann.
Der Nebeneffekt: immer mehr Wochenendkurse, oder selbsternannte Ernährungsberater/innen sprießen hervor. Wie in vielen anderen Bereichen gilt hier „Quantität ist nicht gleich Qualität“. Der Beruf „Ernährungsberater/in für Tiere“ ist weder geschützt noch ein offizieller Ausbildungsberuf. Es gibt keine Richtlinien und keine Überprüfung, ob das was einem in den verschiedenen Kursen vermittelt wird auch seine Richtigkeit hat.
Woher sollst Du also wissen, was richtig ist? Hierzu kann ich nur meine persönliche, tiermedizinisch fachliche Meinung äußern. Ich möchte im Folgenden auf ein paar Fragen eingehen, die sich jeder stellen sollte, der eine Ernährungsberatung in Erwägung zieht.
Was sollte eine gute Beratung beinhalten?
Was kostet eine Ernährungsberatung?
All die oben genannten Punkte bedeuten Aufwand – in manchen Fällen nimmt allein die Vorbereitung mehrere Stunden in Anspruch. Eine Anamneseerhebung, Fragen beantworten und einen ersten groben Plan erstellen. Aufwand steht immer im Zusammenhang mit Kosten. Dabei lässt sich die Qualität nicht immer am Preis messen. Es gibt Beratungen, die sind in fünf Minuten abgearbeitet und äußerst lückenhaft - für teuer Geld. Ebenso gibt es Berater die sehr gut strukturiert, ausführlich und organisiert sind im angemessenen preislichen Rahmen. Grundsätzlich sollte man für wenig Geld keine großen Leistungen erwarten. Die „Geiz ist geil“ Einstellung ist hier fehl am Platz, denn man möchte am Ende ja das Optimale für sich und sein Tier.
Am besten ist es sich vorher zu überlegen, was man erwartet und wie viel Geld man ausgeben möchte. Es kann hilfreich sein, sich eine Leistungs- und Angebotsübersicht der einzelnen Berater einzuholen und zu vergleichen oder vorab nach einem individuellen Angebot zu fragen.
Benötige ich eine Ernährungsberatung?
Oder anders gefragt: Wer benötigt keine
Ernährungsberatung?
Diese Fragen lassen
sich nicht pauschal in zwei Sätzen beantworten. Hierbei gibt es
einige Faktoren zu berücksichtigen:
Ist mein Tier gesund oder krank? Hat es Probleme mit dem Gewicht, Allergien oder Unverträglichkeiten?
Bei einem gesunden Tier kann man
mit etwas Fingerspitzengefühl schnell die passende Fütterung
finden. Hierbei gebe ich nicht vor, ob nun Trockenfutter,
Nassfutter, Rohfütterung oder gekocht die beste Option ist.
Dies muss jeder für sich entscheiden oder es entwickelt sich im
Laufe der Beratung in eine Richtung.
Bei einem „kranken“ Tier oder
Problemen ist eine ausführliche Beratung immer sinnvoll. Gerade
bei besonderen Bedarfssituationen, wie z.B. einer
Nierenerkrankung, Lebererkrankungen, Übergewicht oder Allergien
ist es manchmal ein langer Prozess die Fütterung anzupassen und
dem Tier Linderung zu verschaffen.
Kann ich mich in Themen selbst
einarbeiten?
Wenn Du diese Frage klar mit
Ja beantworten kannst, brauchst Du nicht
unbedingt eine ausführliche Beratung. Es gibt viel gute
Literatur und Möglichkeiten sich in ein Thema einzuarbeiten.
Wenn Du aber nicht der Typ dazu bist, solltest Du eine Beratung
in Anspruch nehmen, um keine Fehler zu machen.
Gerade, wie oben erwähnt bei der
Begleitung einer Erkrankung, kann ein Ernährungsberater auch
mit dem Tierarzt zusammenarbeiten und man findet gemeinsam eine
Therapie für Das Tier. Dies ist nicht in Eigenregie
möglich.
Wie finde ich denn einen passenden Ernährungsberater?
Leider gibt es, wie oben
beschrieben, keine Prüfstelle oder einheitliche Ausbildung, die
geschützt wird. Jeder kann heutzutage einen Kurs, Ausbildung,
Fortbildung oder was auch immer absolvieren und sich im
Anschluss Ernährungsberater nennen. Ich kann nur den Tipp
geben, sich über die Qualifikationen und Weiterbildungen der
Peron im Vorfeld zu informieren. Ist das Ausbildungsspektrum
breit gefächert, oder geht es speziell um nur eine
Fütterungsart? Kann der/die Berater/in Dich umfangreich zu
Fertigfutter, Rohfutter oder anderen Fütterungsformen
aufklären? Kann er/sie sich neutral und objektiv äußern? Oder
verurteilt er/sie eine Fütterungsform oder vertreibt sogar ein
bestimmtes Futter selbst? - Dann Finger weg!
Eines sollte immer im Vordergrund
stehen: Dein Tier! – nicht die persönliche Meinung. Nicht jedes
Tier ist für jede Fütterung geeignet. Und auch nicht jeder
Mensch und dessen Umfeld ist für jede Fütterung geeignet. Ein/e
gute/r Ernährungsberater/in weiß das und handelt immer
individuell im Interesse des Tieres.
Abschließend möchte ich noch auf
meine Beratung eingehen:
Ich habe eine Ausbildung
absolviert, die weder von Futterfirmen gesponsert noch von
diesen ausgerichtet wurde. Mir ist es wichtig, Dich individuell
beraten zu können, ohne den Eindruck zu erwecken, dass ich Dir
eine bestimmte Fütterungsform aufs Auge drücken möchte. In
meiner Ausbildung wurden sowohl Fertigfuttermittel,
Deklarationen als auch das Vorgehen und die Analyse bei selbst
errechneten Rationen abgedeckt. Außerdem wurden verschiedene
Erkrankungen sowie Bedarfssituationen wie Trächtigkeit,
Laktation oder Junghunde thematisiert.
Zusätzlich bilde ich mich immer
weiter fort und sammle verschiedene Informationen, um ein
möglichst breites Wissensspektrum zu haben. Letztendlich ist
die Ernährungsberatung ein spannendes Thema und Ich freue mich,
Dich auf Deinem Weg begleiten zu können.